Zum Weg des heilsamen Singens

„Wunden werden Wunder – irgendwann“

Heilsames Singen ist bei uns immer ein lauschendes Singen. Zu sich nach Hause zu kommen und dabei in liebevoller, wahrhaftiger Verbindung mit anderen Menschen sein zu können ist ein Sehnen der meisten Menschen – frei und verbunden zugleich leben. Im gemeinsamen „Heilsamen Singen“ können wir diesen Raum betreten, so dass die `Musik des Lebens´ zunehmend auch unser tägliches Leben durchdringt.

 

 

„So wie ein Baum einzeln und frei
so wie ein Wald – brüderlich sei
hoch in den Himmel frei zur Sonne hin
tief in der Erde fest verwurzelt stehen“

© Karl Adamek, Mantra zum Magenmeridian

 

Der „Weg des Heilsamen Singens“ beinhaltet, dass wir durch den Klang der Stimmen eigenverantwortliche und kreative Wege finden, aus der Wunde das Wunder zu machen und uns beherzt immer wieder neu in uns selbst aufrichten. Das ist die Chance unserer Zeit, uns als kreative, schöpferische Menschen zu verstehen, die sich selbst neu erfinden, zu sich stehen, die sich einsetzen für Freiheit, Gerechtigkeit und ökologische Verbesserung von Lebensqualität und auf allen Ebenen bereit sind Verantwortung zu übernehmen für die eigene Gesundung und Gesundheit und damit für unsere Welt und Lebensweise. Mit unseren Seminaren wollen wir für jeden, der sich auf die Reise zu sich selbst begeben möchte, solche Wege aufzeigen und Orte der Begegnung schaffen, die wir als „Kulturwerkstätten des Heilsamen“ verstehen. Orte an denen wir so sein können, wie wir sind und uns im achtsamen Austausch miteinander neu finden und erfinden. Der Wandel geschieht, wenn wir unsere Lebenserfahrungen, unsere Verwundungen, unser Gewordensein und auch das Wunder, welches wir sind, erkennen und anerkennen und uns erlauben, den Horizont unserer Möglichkeiten zu erschließen, also die Vision für unser Leben zu finden.

 

„Ja, ich fühle Sinn
geb das Klagen hin
und was vorher schwer
wandelt sich ins Mehr
Liebe soll allein
Ziel und Weg mir sein
Wunden werden dann
Wunder irgendwann“

© Karl Adamek, Mantra zum Herzmeridian

 

Zu Hause sein bezeichnet einen inneren Ort, wo wir mit uns im Frieden sind und die Bereitschaft in uns öffnen unsere vielfältigen Beziehungen zu unserer In- und Umwelt fruchtbar zu gestalten. Unser Singen ist die Sprache unserer Seele und ein Flügel unserer Kommunikationsfähigkeit. Unsere Wortsprache ist der andere Flügel. Wir brauchen beide, um über unsere jetzige Entwicklungsstufe hinaus zu `fliegen´. Im Singen und in unserem durch das Singen sich eröffnenden Sprechen und miteinander teilen können wir Freud und Leid einen Ort geben, beide in unseren Lebensteppich einweben und dadurch das besondere Muster unseres Lebens vielleicht auf neue Weise erkennen, anerkennen und gestalten lernen.

 

„Bin zu allem bereit
was die Seele befreit
trage Freude und Leid
Durch die Zeit
Atme tief
Und mein Herz wird weit“

© Karl Adamek, Mantra zum Lungenmeridian

 

Bestenfalls können wir auch schon mal singend auf unserem Klangteppich fliegen und neue Dimensionen unserer Erlebnisfähigkeit erreichen. Je feiner und tiefer wir in der Lage sind, in unseren sich entfaltenden Gesängen zu sein, desto mehr werden wir miteinander resonant. Wir werden ein großes, schwingendes, musikalisches Resonanzfeld, das wiederum heilsam auf uns einwirkt. Jede Improvisation, jedes Lied und jede Melodie sind Ausdruck all dessen, was wir sind und nicht in Worte zu fassen vermögen. Wir ahnen den Klang der Welt, spüren unser Eingebundensein und unser Aufgehobensein in der Schöpfung und berühren in diesem Klangfeld immer mal wieder das Transzendente. In diesem heilsamen Feld können wir uns (wieder) fühlen und neu ordnen. Nichts berührt unsere tiefsten seelischen Bereiche so sehr, wie der Klang der Stimme und unser Singen.
Singen ist die „Muttersprache aller Menschen“ und jeder Mensch hat ein Recht auf die spielerische Entfaltung seiner Sing- und Seinsfähigkeit.

 

Beim Heilsamen Singen geht es uns um die Öffnung unserer Wahrnehmung und damit der Möglichkeit eines tieferen Verstehens. Durch die Sinne zum Sinn. Heilsam sind Orte neuer Gemeinschaftserfahrung und gelingender Kommunikation, in der Wort und Klang, Erfahrung und Erkenntnis, Logos und Eros sich miteinander verbinden. Gerade durch die lange Zeit des Atmens, Tönens und Singens in freien Gesängen, Mantren und Liedern und den strömenden heilsamen Bewegungen beginnt unser Körper bis in Tiefenschichten hinein Spannung abzugeben und Ungleichgewichte auszugleichen. Zu unserer Natur zurück zu finden, heißt auch zu unserem Körper, zu unserer Lebensfreude und unserer Liebe zu uns selbst zurück zu finden.
Der Körper braucht Zeit und Aufmerksamkeit, bis er sich in sein optimales Fließgleichgewicht schwingt und unsere Innenwelt neu erklingen lässt, wie ein Erwachen unser Seele in unserem Dornröschenschloss.

 

„Schläft ein Lied in allen Dingen, die da träumen fort und fort
Und die Welt hebt an zu singen, triffst du nur das Zauberwort“

Josef von Eichendorff

 

 

Eigene Forschungen und Erkenntnisse der Neurobiologie bestätigen, dass sich beim absichtslosen Singen alle Funktionen im Körper harmonisieren, was wir auch beim Heilsamen Singen direkt und unmittelbar erleben können. Die gesunde Funktion des Gehirns wird durch die verstärkte Produktion verschiedener Hormone wie zum Beispiel dem „Glückshormon“ Serotonin oder dem „Beziehungshormon“ Oxytocin gefördert. Vom Gehirn wird unsere Gesundheit gesteuert. Singen ist Kraftfutter für Gehirne in jedem Lebensalter, wie der Neurobiologe Gerald Hüther sagt. Singen ist ein Gespräch von uns selbst mit uns selbst. Wenn wir durch Singen unsere Gefühle anerkennen und gestalten können, haben wir die Möglichkeit uns immer wieder neu zur Mitte hin auszugleichen. Gestaute Tränen können abfließen, sie bringen uns zurück zur Erde. Sie sind das Lebenswasser, welches unsere inneren Wüstengebiete befruchtet, wo dann vielleicht schon morgen wieder neues Grün sprießt. Aber auch eine unerwartete Freude kann wie eine Luftblase aus dem schmelzenden Eis befreit werden, nach oben steigen und unser Herz hüpfen machen. Wir spüren plötzlich Dankbarkeit, auch für unsere schwierigen Lebenserfahrungen. Singend können wir uns in eine positive Befindlichkeit schwingen. Unsere Gefühle färben unseren Blick auf die Welt. Bereit für den „Weg des Heilsamen“ können wir immer wieder unsere Brille putzen und uns aus neuer Perspektive neu verbinden.

 

„Wir stärken beim Heilsamen Singen das Gesunde.
So erlösen wir das Kranke, ohne es zu leugnen.
Das Heilsame Singen ist ein innerer Weg der Gewaltfreiheit aus Einsicht. 
Denn das Kranke zu bekämpfen ist zwar üblich
aber erkennbar kein nachhaltiger Weg.“

Carina Eckes

 

Das Heilsame Singen in Bewegung, das von Heike Kersting kreierte Sintala Qigong, ist ein künstlerischer und an der Freude orientierter Weg der Selbstgestaltung. Sintala ist ein von uns geschaffenes Kunstwort und leitet sich ab aus Singen, Tanzen, Lauschen. Unter dem Dach der Sintala-Methode vereinen wir all unsere Formen des Heilsamen Singens. Das MeridianSingen kann besonders gut in der Gruppenarbeit als gelingende Beziehung und Gemeinschaftlichkeit wirken und ist ein potentes Werkzeug zur eigenverantwortlichen Arbeit. Es fördert die Orientierung auf eine optimistische Lebenshaltung und initiiert eine innere Energiewende von einer konkurrenzgesteuerten Angstkultur hin zu einer neuen Vertrauenskultur. Wir lernen die Sprachlosigkeit der vorigen Generationen und einer anerkennungslosen Gesellschaft zu überwinden, erheben unsere Stimme und schlagen durch unsere Vision Brücken in unsere Zukunftsgestaltung.

 

„Ich darf das Leben ergreifen
Alleine schon weil ich bin
Auf den Irrwegen reifen
Und reifend seh’ ich den Sinn
Ich darf das Fließen genießen
Alleine schon weil ich spür
Mich ins Werden ergießen
Und schenke mich mir und dir“

© Karl Adamek, Mantra

 

Alle die einen Weg der Musikalisierung gehen wollen, sich mit ihrer Stimme und ihrem Singen vertraut machen wollen, die sich in sich selbst neu aufrichten wollen und Stärkung, Ermutigung, Neuorientierung finden möchten, dürfen sich Willkommen fühlen. Jeder kann singen. Man muss keine perfekte Sängerin, kein perfekter Sänger sein, um die Heilkraft des Singens bei sich entfalten zu können. Die vielfältigen und komplexen Aufgaben des täglichen Lebens in unserer heutigen Zeit, erfordern ein Gleichgewicht. Mit der von uns entwickelten SINTALA-Methode des „Heilsamen Singens in Bewegung“ stellen wir sowohl dem an Selbstentfaltung und Selbstheilung Interessierten als auch Therapeuten ein wirkungsvolles Werkzeug zur Verfügung. Für viele Menschen ist dieser Weg der künstlerischen Selbstgestaltung bereits eine wirkungsvolle Hilfe im täglichen Leben. Wir durften zahlreiche Angehörige helfender und heilender Berufe ausbilden, denen das Heilsame Singen eine einzigartige Bereicherung ihrer ressourcenorientierten therapeutischen Arbeit wurde. Anhand von eigenen Büchern, CDs und Lehrfilmen kann man diese Methode auch ohne die Beherrschung eines Musikinstrumentes einzusetzen lernen.
Bei unseren unterschiedlichen Seminarangeboten liegt der Akzent mal mehr auf der musikalischen Entfaltung, mal mehr auf der seelischen Wundversorgung, der Wahrnehmungsschulung und Meditation, der heilsamen Bewegung oder dem Thema Gesundheit, Atem und Singen. In jeglicher Hinsicht ist es ein Weg praktischer Spiritualität, denn die Musik zeigt uns die Gesetzmäßigkeiten des Lebens und wir können uns immer fragen: „Wo ist die Liebe, wenn sie keine erfahrbare, tätige Liebe ist?“

 

„Wenn wir Menschen uns selbst als Klangkörper,
als Musikinstrument in der Sinfonie der Schöpfung begreifen
und uns singend immer wieder auf’s Neue befrieden lernen,
dann können wohlmöglich
– mit unserer eigenen Gesundung durch die Musik einhergehend –
auch die durch uns verursachten Verwundungen der Erde heilen“

Yehudi Menuhin

 

 


 

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