Forschung über Singen und Gesundheit im Alltag
Der Wissenschaftler – Dr. Karl Adamek
Adamek, Karl (geboren 27.8.1952 in Kleve) widmete sich als Sozialwissenschaftler, Diplom-Pädagoge, Initiator von zahlreichen Kulturprojekten, Singtherapeut und Liedermacher in Theorie und Praxis den Fragen des Singens und der Gesundheit der Alltagskultur. Als Handlungsforscher promovierte er nach einem Studium der Pädagogik (Dipl. 1977), Soziologie u. Psychologie in Münster 1987 bei Ernst Klusen mit einer empirischen Arbeit zur Soziologie des Singens. In seiner wissenschaftlichen Arbeit widmete sich Adamek vor allem den sozialen u. psychischen Funktionen des Singens. 1996 veröffentlichte er eine folgenreiche empirisch-psychologische Forschungsarbeit. Als erster erbrachte er umfangreiche empirische Belege für die Richtigkeit der Hypothese von Friedrich Klausmeier, daß die Fähigkeit des Singens bei einem Menschen nicht ohne Nachteil unentwickelt bleiben könne, da es ein Existential sei. Singen als Alltagsfähigkeit erfülle demnach Lebensfunktionen und sei durch nichts zu ersetzen. Adamek wies nach, daß Singen im Alltag des Menschen im Sinne der Salutogenese als „Gesundheitserreger“ wirkt, die Herausbildung von Friedfertigkeiten unterstützen kann und für die gesunde Entwicklung von Kindern unverzichtbar ist.
Damit wurde durch empirische Fakten die gesellschaftliche Tragweite des seit Mitte der 60iger Jahre vorherrschenden Irrtums in der deutschen Musikpädagogik erkennbar: seither wurde das Singen weitgehend aus dem Musikunterricht an allgemeinbildenden Schulen verbannt, weil es während der Zeit des deutschen Nationalsozialismus mißbraucht worden war. Die auf den neuen Forschungsergebnissen fußende historische Entschließung des Deutschen Musikrates zur Förderung des Singens vom Oktober 1998 wurde zum Signal für eine Trendwende in der musikpädagogischen Diskussion. 1999 initiierte Adamek mit einem interdisziplinären Kreis unter der Schirmherrschaft von Yehudi Menuhin die Förder- und Aktionsgemeinschaft Il canto del mondo, die sich international für die Erneuerung der Alltagskultur des Singens einsetzt (http://www.il-canto-del-mondo.de). Il canto del mondo engagiert sich in der weiten Perspektive für die Verwirklichung der Vision von Yehudi Menuhin, der die Weiterentwicklungsmöglichkeiten des Singens zur Universalsprache jenseits der Worte über alle politischen, kulturellen und religiösen Grenzen hinweg sah. Adamek zeigte, daß die Lebensqualität einer Gesellschaft auch daran bemessen werden kann, inwieweit sie eine lebendige Alltagskultur des Singens herausbildet und inwieweit ihre Mitglieder ihre diesbezüglichen Potentiale entfalten und leben können.
↓Veröffentlichungen und Vita (PDF)
↓Biografisches über Karl Adamek (PDF)
Heilkraft des Singens
Wissenschaftliche und populäre Artikel von Karl Adamek (Auswahl)
Studienergebnis: Singen von Vorschulkindern fördert deren Schulfähigkeit
Ein zentrales Ergebnis der empirischen Studie von Blank und Adamek mit 500 Kindergartenkindern ist – siehe Buch „Singen in der Kindheit“, dass viel singende 5jährige Vorschulkinder signifikant häufiger im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung durch das Gesundheitsamt für regelschulfähig erklärt werden als wenig singende 5jährige Vorschulkinder. Wie die Grafik zeigt, werden fast 89% der viel singenden Kinder für regelschulfähig erklärt, wärend es bei den wenig singenden Vorschulkindern lediglich 44 % sind. Für die übrigen 56% wenig singende Vorschulkinder empfiehlt das Gesundheitsamt zudem entwicklungsfördernde pädagogische Maßnahmen. Mehr dazu weiter unten unter„Singen in der Kindheit.“
Artikel
↓Wer singt gewinnt (PDF)
Die unbeschwerte Unbekümmertheit, mit der Kinder singen, weicht im Erwachsenenalter dem Schamgefühl.
Unglücklicherweise. Denn wer singt, ist gesünder. 2016
↓Elemente der Selbstorganisation durch Singen (PDF)
Singen sollte mehr Berücksichtigung in der Musiktherapie finden. Denn Singen fördert die psychische und physische Gesundheit und wurde lange unterschätzt. Karl Adamek: Elemente der Selbstorganisation durch Singen. In: Musik-, Tanz- und Kunsttherapie. Zeitschrift für künstlerische Therapien. 1990
↓Singen als Medium interkultureller Arbeit (PDF)
Gemeinsames Singen kann Menschen verschiedener Kulturen einander näher bringen. Beitrag von Karl Adamek: Singen als Medium interkultureller Arbeit. Bericht über ein Stadtteilprojekt in Dortmund. Jahrestagung 1994 der Kommission für Lied-, Musik- und Tanzforschung in der deutschen Gesellschaft für Volkskunde.
↓Singen als Alltagsbewaeltigung (PDF)
Singen fördert die Persönlichkeitsentwicklung und die Gesundheit von der Kindheit bis ins Alter. Karl Adamek: Singen als Alltagsbewältigung – Ergebnisse eines empirisch-psychologischen Forschungsprojektes als Argumente für eine „Erneuerte Kultur des Singens“ In: Gembris, H. u.a.: Singen als Gegenstand der Grundlagenforschung. Musikpädagogische Forschungsbericht 1996
↓Singen die eigentliche Muttersprache des Menschen (PDF)
Seine bahnbrechenden Forschungsergebnisse zum Einfluss des Singens auf die psychische und physische Gesundheit und die umfassende Bedeutung für die Persönlichkeitsbildung stellt Dr. Karl Adamek in der Zeitschrift musikforum des Deutschen Musikrates 1997 vor und fordert Konsequenzen für die Musikpädagogik und eine Rückbesinnung auf das einfache Singen als Alltagskultur.
↓Singen als Basisfach in der Berufsausbildung von Musikern (PDF)
Singen ist die Basis zur Entfaltung der natürlichen Musikalität. Karl Adamek: Singen als Basisfach in der Berufsausbildung von Musikern. Transferversuch von Ergebnissen einer empirischen Studie. In: Bastian, H.G. (Hrsg.): Musik be-greifen. Künstlerische Ausbildung und Identitätsfindung. Schott Mainz 1999
↓Die Bedeutung des Singens für Gesundheit und Gesellschaft (PDF)
Karl Adamek: Von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Singens als Alltagskultur. Praxisbeispiel für Wissenschaftstransfer. In: Kultur, Bildung, Politik. Hermann Rauhe zum 70. Geburtstag. Hrsg. Hanns-Werner Heister und Wolfgang Hochstein. Hamburg: von Bockel, 2000. (Musik und; Bd. 3)
↓Sing Dich frei – über die heilende Kraft der eigenen Stimme (PDF)
Karl Adamek über die heilende Kraft des Singens für das Gesundheitsmagazin Balance im Jahr 2000
↓Singen und seelische Gesundheit (PDF)
Karl Adamek: Wenn die Seelen verstummen. Der schleichende Verfall des Singens in Deutschland ist eine Gefahr für die Gesellschaft.
In: zeitzeichen 8/2002 S. 24-29
↓Gesund, glücklich und vital durch Singen (PDF)
Wie Singen die Gesundheit und Lebensqualität fördert beschreibt Dr. Karl Adamek im Jahre 2003 im Gesundheitsmagazin Balance.
↓Gesundheitserreger Singen (PDF)
Ein Beitrag zur Bedeutung des Singens für die Gesundheit und eine gesunde Kultur als beste Gesundheitsprävention für die Zeitschrift
Co´med 2003.
↓Meridiansingen-Ein-Weg-zur-heilenden-Kraft-des-Singens (PDF)
Karl Adamek: Einführung in die Grundgedanken des Meridiansingens. Booklettext zur CD Meridiansingen im Canto Verlag 2006
↓Singen von Kindheit an als Weg zum beseelten Leben (PDF)
Zur Bedeutung des Singens für die seelische Gesundheit und die kirchliche Gemeindearbeit. Thesen von Dr. Karl Adamek zur Jahreskonferenz Kirchenmusik der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck 18. Februar 2008
↓Singen zur Stärkung von Gesundheit und Lebensfreude (PDF)
Karl Adamek: Meridiansingen als Konzept zur Stärkung der Selbstheilungskräfte im kreativen Spannungsfeld von Wissenschaft und Kunst In: Bossinger, Wolfgang / Eckle, Raimund: Schwingung und Gesundheit, Traumzeit Verlag 2008.
↓Singen ist zukunftsweisend (PDF)
Karl Adamek: Wenn ein wichtiges Ziel aller pädagogischen Arbeit ein möglichst friedliches, beseeltes, sinnerfülltes, glückliches und gesundes Zusammenleben der Menschen ist, dann ist eine lebendige Singkultur unentbehrlich, wie auch die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse belegen. März 2009.
Antworten:
Dr. Karl Adamek
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Tel. 0160-7877562
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