Wie wichtig ist Singen für den Menschen? Wann singen Menschen spontan? Warum und in welchen Situationen tun sie es? Wie und bis zu welchem Alter lernen sie es? Welche körperlichen und seelischen Potentiale entfaltet der einzelne durch ein auf ihn selbst bezogenes Singen und was bedeutet es für seine Entwicklung, wenn die Fähigkeit zu Singen im heutigen Lebensalltag langsam verkümmert und eine lebendige Alltagskultur des Singens vielen Anzeichen zufolge verlorengeht?
In der vorliegenden Arbeit wird das Singen individualpsychologisch als alltägliches, aber wenig beachtetes, kaum gefördertes und weitgehend brachliegendes Verhalten anhand verschiedener empirischer Verfahren auf seine psychische Funktion und Lernbarkeit untersucht.
Zitat von Prof. (em.) Dr. Hans Günther Bastian:
Mit seinem Buch „Singen als Lebenshilfe“ wurde Karl Adamek zum Pionier wissenschaftlich begründeter Singforschung. Erstmals hat er grundlegende empirische Fakten zur Bedeutung des Singens für das gesunde Leben des Menschen vorgelegt, die in der Fachöffentlichkeit sowie in Presse, Funk und Fernsehen große Beachtung fanden und höchst erfreuliche Wirkungen etwa in Form vielfältiger außerschulischer Sing-Initiativen zeitigte. Nach 40 Jahren weitgehender und folgenschwerer Singabstinenz in der deutschen Pädagogik und im Alltag der meisten Menschen hat er damit die Basis und die Initialzündung für die seither stattfindende wissenschaftlich begründete allgemeine Rück- bzw. Neubesinnung auf das Singen im pädagogischen Alltag und in der Gesellschaft gelegt.
Rezension von Wolfgang Bossinger, Diplom-Musiktherapeut/Psychotherapeut:
In „Singen als Lebenshilfe“ belegt der Musikpsychologe und Gesangsforscher Dr. Karl Adamek in eindrucksvoller Weise die heilsamen und gesundheitsfördernden Wirkungen von Gesang. Neben einer umfangreichen Darstellung der Bedeutung des Singens in der Geschichte, in Mythen und Religionen fasst er den Forschungsstand zum Singen zusammen und geht anschließend ausführlich auf seine eigenen empirischen Untersuchungen ein. Der große Verdienst des Autoren ist es als erster Wissenschaftler umfassend wissenschaftlich belegt zu haben, dass Singen als Alltagkultur als ein effektiver „Gesundheiterreger“ angesehen werden muß, der nachweislich die psychische und physische Gesundheit fördert. Singen stärkt die Lebensfreude, das Selbstwertgefühl, hilft Aggressionen abzubauen, Emotionen zu regulieren und fördert die Mitmenschlichkeit. Adamek hat mitseinem Buch und seiner Forschung einen wichtigen Grundstein der „Gesangsforschung“ gelegt und es ist zu hoffen, dass aus diesen Ergebnissen Konsequenzen von politisch und pädagogisch gestaltenden Kräften gezogen werden. Singen als Alltagskultur, insbesondere auch mit Kindern sollte umfassend an Kindergärten und Schulen, aber auch an öffentlichen Einrichtungen für Erwachsene gefördert werden. Ein weiterer Pluspunkt dieses wissenschaftlichen Werkes besteht in seiner guten Lesbarkeit und Darstellung. Hier zeigt sich Adamek als ein Autor der sprachlich gewandt und unterhaltsam anspruchsvolle und komplexe Sachverhalte darstellen kann – eine Eigenschaft, die leider bei vielen Wissenschafts-Autoren eher selten ist. Diesem Grundlagenwerk ist eine weite Verbreitung zu wünschen.
Rezension von Dr. Beate Forsbach, Musikpädagogin:
Seit einiger Zeit ist das Singen wieder in den Medien präsent – denn Singen macht glücklich und gesund, es wirkt gegen Stress, so heißt es in vielen Veröffentlichungen. Mehrere Initiativen haben sich inzwischen gebildet, um das Singen zu fördern, z.B. der Verein „Il canto del mondo“. Sein Vorsitzender Dr. Karl Adamek ist der Autor des vorliegenden Buches, das bereits 1996 und nunmehr in 4. Auflage erschienen ist – ein Zeichen für die Aktualität des Themas. Denn Dr. Adamek, der auch Kurse und Seminare zu diesem Thema leitet, hat nachgewiesen, dass Singen die Gesundheit und die Selbstheilungskräfte des Menschen fördert.
Im ersten Kapitel des Buches schildert der Autor ausführlich, wie wichtig das Singen für den Menschen und seine Gesundheit ist. Dazu bezieht er viele Beispiele aus der Geschichte, den Weltreligionen und alten Mythen heran, bevor er den aktuellen Forschungsstand beschreibt. Er beschränkt sich in seiner Untersuchung allerdings auf den Einzelgesang und schließt damit eine wesentliche Funktion des Singens aus, die nur beim Singen in Gruppen zum Tragen kommt und daher auch für die Anwendung in Schulen interessant wäre.
Im zweiten und dritten Kapitel werden eine Fragebogenanalyse und verschiedene Experimente dargestellt und wissenschaftlich ausgewertet. So interessant dieser Teil auch ist – für den Musikpädagogen, der sich mit der Praxis des Singens beschäftigt, ist er doch recht anstrengend zu lesen.
Gut, dass im vierten Kapitel die wesentlichen Ergebnisse der Untersuchungen in klarer verständlicher Sprache mitgeteilt werden. Adamek betont die Bedeutung von Eltern, Schule und räumlichen Umfeld in Bezug auf das Singen und hebt besonders hervor, dass das „verordnete Singen“ kontraproduktiv wirkt. Nach seinem Plädoyer für eine „Erneuerte Kultur des Singens“ formuliert er abschließend pädagogische Aufgaben, die von den Musiklehrern in den Schulen gelöst werden müssen. Er betont, dass Singen nur sinnvoll ist, wenn es freiwillig geschieht, dass Singen in der Gruppe einen Gruppenkonsens voraussetzt, ihn aber nicht erzeugt. Dass man nur durch Begeisterung zum Singen motivieren kann, ist eigentlich eine altbekannte Tatsache, scheint aber in den Schulen noch nicht überall bekannt zu sein. Für freiere Formen des Singens sollten Freiräume geschaffen werden, z.B. in Form von Arbeitsgemeinschaften an den Schulen.
Das Buch ist für jeden (Musik-)Lehrer geeignet, der sich für das Singen und seine heilsame Wirkung interessiert und mehr über die wissenschaftlichen Hintergründe erfahren möchte. Empfehlenswert!
Beate Forsbach, www.lehrerbibliothek.de
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